Neu aufgebaute Energieversorgung und moderndste Lüftungstechnik sorgen für Hygiene, Sicherheit und Umeltfreundlichkeit

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Energetische Sanierung schafft ein Wohlfühlklima für die Besucher

Die gesamte Energieversorgung der Rheingoldhalle wurde auf den neuesten Stand gebracht. Foto: MAG/Alexander Sell

„Was mich besonders stolz macht an der neuen Rheingoldhalle“, so Bürgermeister Günter Beck, „ist die energetische Sanierung, die kann sich wirklich sehen lassen“. Allein über 2000 energiesparende LED-Beleuchtungskörper wurden eingebaut. Auf dem Dach wird in Kürze eine 100-KW-Photovoltaik-Anlage installiert. Zudem wird das städtische Fernwärmenetz genutzt. „Wir haben den gesamten Bereich von Heizung, Lüftung, Elektro bis zu Sanitär komplett auf links gedreht“, so Beck.Strukturierte Verkabelungen der neusten Generation für die Datennetze stehen zur Verfügung. „Die Energieversorgung wurde neu aufgebaut, Hauptverteiler angelegt, die nun gezielt die Lastschwerpunkte versorgen“, sagt Harry Ringelstein vom Ingenieurbüro AHI, der für die Elektrotechnik-Sanierung in der Rheingoldhalle verantwortlich war. Eine Netzersatzanlage für den Notstrombetrieb wurde installiert, sämtliche Sprinkler-Anlagen und Verkabelungen erneuert, eine flächendeckende Brandmelde- und Alarmierungsanlage wurde eingebracht, „die alten Anlagen waren – so ehrlich muss man sein – komplett am Ende“, resümiert Beck. Zudem wurde nahezu die gesamte Hülle der Rheingoldhalle energetisch mit entsprechenden Dämmstoffen aufgerüstet. 

Während das meiste der energetischen Sanierung für die Besucherinnen und Besucher weitgehend unsichtbar bleibt, wird das nachhaltige Lüftungskonzept für alle ein spürbares Wohlempfinden auslösen. „Die Klimatisierung der Halle“, so Beck, „ist ein echter Knüller.“

Ob 2 200 Personen im vollbesetzten Kongress-Saal oder 1 200 Seminarteilnehmer im Gutenberg-Saal oder hunderte Gäste der Soiree im Loft – sie alle erzeugen Wärme, verbrauchen Sauerstoff und belasten die Luft schlimmstenfalls mit Viren. Damit das Raumklima in all diesen Bereichen eine angenehme Temperatur behält, sauerstoffreich und hygienisch bleibt, dafür sorgen neun hochmoderne raumlufttechnische Anlagen. „Mit modernster Lüftungstechnik wird die belastete Raumluft hinaus und frische Außenluft hineintransportiert“, erklärt Martin Walldorf vom Ingenieurbüro Kläs, „und dank einer kontrollierten maschinellen Lüftung lässt sich so die Konzentration von schädlichen Aerosolen im Raum auf einem niedrigen Niveau halten. Dabei können die raumlufttechnischen Anlagen bis zu 181.000 Kubikmeter Luft pro Stunde bewegen. Ausreichend, um alle Räumlichkeiten mit frischer, sauberer, sauerstoffreicher Luft zu versorgen und das Ansteckungsrisiko damit minimal zu halten.
 

Neben dem Lüften wird auch die Raumkühlung immer relevanter. Das liegt nicht nur an den immer dichteren Gebäudehüllen, die die Wärme wie bei einer Thermoskanne nicht mehr rauslassen, sondern auch am Klimawandel und den immer heißeren Sommern, die er mit sich bringt. Kommt noch eine große Anzahl an Menschen als zusätzliche Wärmequelle hinzu, ist auch ein so großer Raum wie der Kongress-Saal der Rheingoldhalle schnell überhitzt. Eine Klimatisierung muss her.

Das Problem: Herkömmliche Lüftungsanlagen beziehen ihre Kühlleistung über Kältemaschinen. Diese arbeiten aber mit Kältemitteln. Man kühlt also, weil sich die Erde erwärmt, und beschleunigt den Prozess dadurch umso mehr. Es geht aber auch anders. Sechs der raumlufttechnischen Anlagen sind mit einer zukunftsweisenden Technologie ausgestattet, einer sogenannten indirekten Verdunstungskühlung. Eine hoch innovative, von der EU geförderte Technologie, die ganz ohne klimaschädliche Gase auskommt, denn sie kühlt mit H2O, also Wasser.

Das Prinzip ist am leichtesten anhand des menschlichen Kühlsystems erklärt: Wird der Körper warm, beginnt er zu schwitzen. Die Luft, die über die feuchte Haut streicht, entzieht dem Körper Wärme. Bei der indirekten Verdunstungskühlung wird die verbrauchte Raumluft angesaugt und in einem Wärmetauscher befeuchtet. Das Wasser verdunstet und entzieht der Abluft Wärme. Im Gegenstrom-Wärmeübertrager wird mittels der nun abgekühlten Abluft die Außenluft wiederum heruntergekühlt. Die gekühlte Luft wird noch gefiltert und dann in den Raum geleitet.

„Dank modernster Technologien und einer wegweisenden Konstruktion erzielt das System erstaunliche Kühlleistungen“, so MAG-Projektleiter Frank Intra: „Selbst bei einer Außentemperatur von 40 Grad Celsius ist es möglich, diese auf 20 Grad Zulufttemperatur zu kühlen“. Und das mit einer ökologisch sauberen, CO2-freien Verdunstungskühlung mit Wasser. Zusätzliche große Mengen Kohlendioxid werden dadurch gespart, dass auf eine zusätzliche energieintensive Kältemaschine bei einem Großteil der raumlufttechnischen Anlagen verzichtet werden kann.

„Wenn wir die Rheingoldhalle endlich mit Publikum bespielen“, so Beck, „können sich alle freuen: Die Raumluft wird angenehm, sauerstoffreich, hygienisch sicher und zudem noch nachhaltig erzeugt sein.“

Auch Marc André Glöckner, Geschäftsführer der mainzplus CITYMARKETING GmbH beurteilt die energetische Sanierung der Rheingoldhalle als sehr positiv: „Für unsere Veranstaltungskunden sind die neuen Voraussetzungen in der Rheingoldhalle ein absoluter Mehrwert. Nachhaltigkeit und Hygiene spielen bei der Auswahl der Locations eine große Rolle. mainzplus CITYMARKETING übernimmt bereits seit Jahren Verantwortung in diesen Bereichen und das auf vielen Ebenen. Mit der sanierten Rheingoldhalle erreichen wir einen weiteren Meilenstein, um Mainz als nachhaltigen Tagungsstandort voranzubringen.“ red

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