Streuobstkreis Mittlerer Taunus e. V. will regionale und kulturelle Identität stärken / Kurse und Beratung zu Neuanlage und Pflege einer Streuobstwiese

ANZEIGE

Naturschutz und Landschaftspflege durch Streuobstwiesen

Die Bewirtschaftung von Streuobstwiesen hat lange Tradition. Der Verzicht auf Dünge- und Spritzmittel trägt zum Naturschutz bei. Fotos: Ina Hoyer / Streuobstkreis Mittlerer Taunus

Der Streuobstkreis Mittlerer Taunus e. V., am 18.05.1999 gegründet und in Niedernhausen ansässig, ist über die Ortsgrenzen hinaus aktiv und als gemeinnützige Institution anerkannt.Der Verein dient der Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege. Dabei wird insbesondere die Schaffung und Erhaltung der landestypischen Streuobstwiesen und die Zusammenarbeit zwischen NaturschützerInnen, LandwirtInnen, Keltereien und juristischen Personen, die an der Erhaltung der Streuobstbestände interessiert sind, gefördert. Aber was ist Streuobst, was ist das Besondere an Streuobstwiesen?Der Natur freien Lauf lassenAuf Streuobstwiesen findet man nicht nur Apfelbäume, sondern auch andere Obstarten wie Birnen, Kirschen, Pflaumen oder Mirabellen. Streuobst ist eine Form des Obstanbaus mit hochstämmigen Obstbäumen. Dabei kommt eine Mehrfachnutzung zum Tragen. Die Wiese kann beweidet werden, was Schädlinge wie die Wühlmaus abhält, Bäume zu beeinträchtigen und zu schädigen. Die Wiesen werden in der Regel nicht gespritzt oder gedüngt und bieten Bienen eine gute Trachtquelle, was natürlich ImkerInnen freut. Neben Honigbienen finden sich Wildbienen, Heuschrecken, Tag- und Nachtfalter, Ameisen und viele weitere Insekten, die auch Nahrungsquellen für Vögel und Fledermäuse darstellen. Weidende Tiere tragen zur Pflege der Streuobstwiese bei, sorgen für Fleisch und Milch und der Lohn einer guten Pflege der Streuobstwiese ist die Obsternte. Somit sind StreuobstwiesenbesitzerInnen, die ihre Streuobstwiese und die Bäume darauf pflegen, wahre NaturschützerInnen. 

Naturschutz und Landschaftspflege durch Streuobstwiesen-2
Chris Tögel (im Vordergrund) beim Keltern. Endlich konnte die beliebte Veranstaltung „Apfelwein unterm Hexenturm“ wieder stattfinden.
Naturschutz und Landschaftspflege durch Streuobstwiesen-3
Franz-Josef Keil am Stand des Streuobstkreises. Hier waren Infobroschüren und Karten erhältlich.

Aufklärung und Bewusstsein

Schon in der Vergangenheit bis Anfang des 20. Jahrhunderts hatten die Streuobstwiesen eine große Bedeutung. Leider wurden im weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts die Streuobstwiesen stark dezimiert. Ziel ist es daher, dass Naturschutzbewusstsein bei der Bevölkerung sowie die regionale und kulturelle Identität zu stärken. Die wirtschaftlichen und ideellen Werte des Streuobstes in unserer Region sind in ihrer Vielfältigkeit unschätzbar für Bevölkerung und Tourismus. Daher bietet der Streuobstkreis Mittlerer Taunus e. V. viele Aktivitäten.

Es beginnt im Frühjahr mit Baumschnittkursen. Der Streuobstkreis bietet Beratung zu Neuanlagen und Pflege einer Streuobstwiese. Mit Apfelweinproben, Kelterfesten, dem in Niedernhausen stattfindenden Apfelweinfest, dem im September in Idstein veranstalteten „Apfelwein unterm Hexenturm“, wird die Bedeutung einer regionalen Vermarktung und die Vielfältigkeit von Produkten der Streuobstwiesen vermittelt. Darüber hinaus bietet der Verein weitere individuelle Veranstaltungen für die Mitglieder an. Dazu gehört, stets über Aktuelles informiert zu werden. Regionale Radund Wanderkarten entlang zahlreicher Streuobstwiesen und vielen Sehenswürdigkeiten sind beim Streuobstkreis erhältlich. Die Streuobstroute erstreckt sich von der Lahn im Rhein-Lahn-Kreis im Norden bis zum Rhein und der Landeshauptstadt Wiesbaden im Süden und hat Anschluss an bekannte Rad- und Wanderwege der Region Taunus (siehe Infokasten).

Naturschutz und Landschaftspflege durch Streuobstwiesen-4
Der Streuobstkreis bot eine Auswahl an verschiedenen Apfelsorten an, ein Aufsteller informierte über „Das Wunder in einem Apfelbaum“.
Naturschutz und Landschaftspflege durch Streuobstwiesen-5
Andreas Hoyer beim Beschneiden eines Apfelbaums. Ab dem Frühjahr werden wieder Baumschnittkurse angeboten. Fotos: Streuobstkreis Mittlerer Taunus

Endlich wieder vor Ort präsent

Bedingt durch die Coronalage waren in den letzten zwei Jahren kaum Veranstaltungen möglich. Um so mehr hat sich der Vorstand gefreut, dass auch in diesem Jahr am 12. September wieder Apfelwein unterm Hexenturm stattfinden konnte. Es wurde gekeltert und die Besucher konnten den frischen Most direkt probieren oder mitnehmen. Neben historischen als auch neuen Keltern und Apfelmühlen ließen sich am Infostand des Streuobstkreises Mittlerer Taunus zahlreiche Apfelsorten begutachten und verschiedene Informationsbroschüren mitnehmen. Dazu gab es eine Ausstellung von Landmaschinen und für die Ernte hilfreiche Gerätschaften. Auch NABU, BUND, Imkerverein Idsteiner Land, Bürgerstiftung Unser Land und Blühendes Idstein präsentierten sich an Informationsständen.

Naturschutz und Landschaftspflege durch Streuobstwiesen-6
Frisches Obst von der Streuobstwiese: MIRABELLEN...
Naturschutz und Landschaftspflege durch Streuobstwiesen-7
...ZWETSCHGEN...
Naturschutz und Landschaftspflege durch Streuobstwiesen-8
... UND DER KLASSIKER: ÄPFEL. Fotos: Streuobstkreis Mittlerer Taunus

Die Rad- und Wanderkarten entlang der Streuobstwiesen sind kostenfrei bei der 1. Vorsitzenden des Streuobstkreis Mittlerer Taunus e. V., Ina Hoyer, zu bekommen. Der Streuobstkreis Mittlerer Taunus e. V. freut sich auch über Interessierte, die sich dem Verein anschließen und bei seiner Arbeit unterstützen möchten. (red)

KONTAKT

Streuobstkreis Mittlerer Taunus e. V.
E-Mail: streuobstkreis-mittlerertaunus@web.de
www.streuobstroute-nassauer-land.de 

STREUOBSTROUTE

Die Route beginnt im Süden am Rhein in der hessischen Landeshauptstadt und zieht sich durch deren östliche Vororte nach Norden. Dort geht sie in den Rheingau-Taunus-Kreis über, wo sie sich beim Hünstettener Ortsteil Limbach teilt.

Der eine Abschnitt verläuft über Niedernhausen und Idstein nördlich über Waldems mit dem Naturschutz-Informationszentrum des NABU Waldems an der Feldscheune Reichenbach, um sich im Landkreis Limburg-Weilburg bis zur Stadt Bad Camberg fortzusetzen. Ein weiterer Teil folgt dem Aartal mit den Kommunen Hohenstein und Aarbergen und hat sein Zentrum in Strinz-Margarethä. Der dortige Obst- und Gartenbauverein Strinz-Margarethä mit seinem attraktivem Kelterhaus hat einen großen Anteil am Entstehen der Route in diesem Abschnitt. Vom Aartal an der Landesgrenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz setzt sich die Route bei Hahnstätten-Zollhaus über Katzenelnbogen im Rhein-Lahn-Kreis fort. Dort wird die Lahn erreicht. Die Streuobst-Gemeinschaft Klingelbach ist Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung der Route im Rhein-Lahn-Kreis.

Die Weiterführung im Kreis Limburg-Weilburg ist von Bad Camberg-Oberselters über die Kommunen Selters, Weilmünster, Weilburg bis nach Löhnberg vorgesehen. Außerdem bestehen Überlegungen hinsichtlich einer Ausweitung der Route im Rhein-Lahn-Kreis nach Norden in Richtung Diez.

Lesen Sie jetzt
Ganz im Zeichen von Klima- und Naturschutz: Vereine, Organisationen, Ausflugstipps und mehr
Goldener Herbst in Niedernhausen
Die Engagement-Lotsen Niedernhausen (ELVEN) fördern ehrenamtlichen Einsatz und vernetzen
Zentrale Anlaufstelle für engagierte BürgerInnen
Ausflugsziele für Familien mit Kindern in der Region
Gemeinsame Ferienerlebnisse