Nach Hochwasser nasse Keller schnell und sorgfältig trocknen

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Wenn Nässe eindringt

KONROLLE: Verfärbungen an der Wand können auf Feuchteschäden hindeuten. Foto: Andrea Warnecke/dpa

Nasse Keller müssen so schnell wie möglich leer gepumpt und trocken gelegt werden, rät der Verband Privater Bauherren (VPB). Je länger das Wasser im Haus steht, desto eher müssen Hausbesitzer mit Folgeschäden rechnen, speziell mit Schimmel. Besonders gefährdet sind Häuser mit wärmegedämmten Kellern.

Gefahr der Schimmelbildung

Während ein einfacher Verbundestrichboden nach einem Wassereinbruch wieder gut trocknet, bleibt das Wasser beim wärmegedämmten Keller in der Regel zwischen Bodenplatte und Wärme- beziehungsweise Trittschalldämmung stehen. Das ist tückisch, denn die Bewohner ahnen meist nichts von dem Problem. Sie haben den nassen Teppich entfernt und die Fliesen trockengewischt und denken, alles sei in Ordnung. Tatsächlich aber steht im Fußbodenaufbau noch die schmutzige Brühe. Und die hat es in sich: Schimmelexperten gehen davon aus, dass schon nach einer Woche die Verkeimung beginnt.

Aufwendige Sanierung

Haben sich Schimmelpilze erst einmal im Gebäude etabliert, dann hilft nur eines: Sanierung aller betroffenen Bauteile und notfalls sogar deren Ausbau. Im Keller sind meist Boden und Wände gleichermaßen betroffen. Die Wandsanierung ist aufwendig: Der Putz muss komplett abgeschlagen und die Oberfläche neu aufgebaut werden. Einfach nur drüber streichen, das funktioniert nicht, warnt der VPB.

Stand der Boden unter Wasser, kann sich der Schimmel unter Umständen bis unter den Estrich und in der Dämmebene des Bodens ausgebreitet haben. Auch der von Schimmel befallende Fußboden muss komplett – samt Estrich und Fußbodendämmung – erneuert werden. Eine Alternative ist das Trocknen des Estrichs und der anschließende Einbau des diffusionsoffenen Estrichfugensystems, um gasförmige und partikelartige Schimmelpilzbestandteile aus dem Unterboden zurückzuhalten.

“Schimmelsanierung ist keine Sache für den Heim- werker, ebenso wenig wie das Trocknen der nassen Räume“

Fachleute zu Rate ziehen

Schimmelsanierung ist keine Sache für den Heimwerker, ebenso wenig wie das Trocknen der nassen Räume. In beiden Fällen sollten sich Hausbesitzer zunächst vom unabhängigen Bausachverständigen beraten lassen. Er prüft Art und Ausmaß des Wasserschadens und rät zur angemessenen Trocknungs- oder Sanierungsmethode. Denn die meist angewandte Trocknungsmethode mit einem Gebläse ist häufig gesundheitsschädlich, weil sie Schadstoffe und Schimmelsporen im ganzen Haus verteilt. Erste Adresse für die Ausführung der beschlossenen Arbeiten sind immer ortsansässige Fachfirmen. Reisende Handwerkertrupps sollten Geschädigte meiden, warnt der VPB. Die Firmen arbeiten oft schlecht und sind bei später auftauchenden Gewährleistungsansprüchen nicht mehr zu greifen.

Überprüfung ist wichtig

Ganz wichtig ist bei allen Sanierungsmaßnahmen dieser Art die spätere Kontrolle. Einige Wochen nach den Arbeiten sollte die Raumluft kontrolliert werden, um zu prüfen, ob die Sanierung gelungen ist, oder ob doch noch irgendwo der Schimmel in einer feuchten Ecke nistet. red 
         

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