So finden private Bauherren eine zuverlässige Baufirma

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Auf Nummer sicher

FERTIGSTELLUNG: Bauherren sollten auf einen fixen Termin bestehen. Foto: Mia Bucher / mag

Wer ein Haus bauen will, muss viel Zeit und Geduld mitbringen. Denn die Suche nach einer passenden Baufirma ist schwierig. Fehlende Fachkräfte, Materialengpässe und drastische Preissteigerungen machen der Branche zu schaffen. „Entsprechend zurückhaltend reagieren viele Firmen auf Anfragen, besonders im Privatbereich“, sagt Peter Burk, Bauberater und Fachbuchautor. „Schlüsselfertige Häuser zu bauen, lohnt sich für sie vor allem in größeren Wohnanlagen. Ein- oder Zweifamilienhäuser stehen oft am Ende der Warteschlange.“ Trotzdem sollte man sich in der Not nicht an irgendeine Firma wenden. Das sind die Tipps:

Mehrere Angebote einholen: Wichtig ist, mehrere Angebote einzuholen, auch wenn die Auswahl knapp ist. Und man sollte selbstbewusst auftreten. „Bauherren sind keine Bittsteller. Sie geben ihr gutes Geld und haben Anspruch auf ein solides, mängelfreies Haus zum vereinbarten Preis“, sagt Florian Becker, Geschäftsführer des Bauherren-Schutzbundes.

Internet-Bewertung prüfen: „Viele Bauherren suchen zuerst im Internet, das ist im Prinzip auch okay“, sagt Heiko Püttcher, Geschäftsführer des Vereins zur Qualitäts-Controlle am Bau. „Aber sie sollten auch prüfen, ob die Bewertungen der User zu diesen Firmen aktuell sind.“ Materialschwierigkeiten und Personalnot machten auch Firmen zu schaffen, die bisher einen guten Ruf hatten, so Püttcher.

Referenzobjekte ansehen: Wenn sich eine engere Auswahl herausgebildet hat, sollten sich Bauherren Referenzobjekte ansehen. „Aber Vorsicht: Schlägt die Firma nur ein einziges Bauprojekt als Referenz vor, muss dieses nicht unbedingt die tatsächliche Qualität ihrer Arbeit widerspiegeln“, warnt Püttcher. Es gebe Fälle, bei denen Firmen die Bewohner bezahlen, damit sie viel Gutes über den Bauverlauf erzählen, obwohl das vielleicht gar nicht stimmt.

"Die Suche nach einer passenden Baufirma gestaltet sich schwieriger denn je."

Nach Fertigstellungsversicherung fragen: Gute Baufirmen haben eine Fertigstellungsversicherung, mit der sie sich absichern, falls sie in Insolvenz gehen. „Bauherren sollten sich danach erkundigen“, erklärt Heiko Püttcher. „Die Versicherungen prüfen die Unternehmen gründlich. Bei Anzeichen einer drohenden Zahlungsunfähigkeit bekommen sie diesen Versicherungsschutz nicht.“

Sachverständige hinzuziehen: Voreilige Entscheidungen sollten durch Prüfung des Vertrags von unabhängigen Fachpersonen vermieden werden. Als Laie auf eigene Faust einen Bauvertrag zu unterschreiben, gleiche einem Blindflug, findet Peter Burk. „Es kann sein, dass das Grundstück nicht zum Haus passt.“ Oder es werde im Vertrag eine hohe Überzahlung der Teilabschnitte festgelegt. Oder der Firma fehle fachliche Expertise.

Verbindliche Konditionen verlangen: Es hat sich laut Florian Becker bewährt, dem künftigen Vertragspartner nach Auswertung des Bauangebots mit Hilfe des unabhängigen Experten schriftlich Fragen und Wünsche zu übermitteln und verbindliche Stellungnahmen anzufordern. Vor allem die Preisangebote erfordern aktuell detaillierte Verhandlungen, weil viele Materialien teurer werden oder nur sehr schwer zu bekommen sind. In Verträgen, die derzeit abgeschlossen werden, sind die Risiken durch Materialknappheit und Preissteigerungen in der Regel schon eingepreist. „Ganz wichtig ist es, auf einen fixen Fertigstellungstermin zu bestehen“, rät Heiko Püttcher. Es muss festgeschrieben sein, wann das Projekt fertig sein soll und was passiert, wenn dieser Termin nicht eingehalten wird.“ mag 
      

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