Das eigene Zuhause an die Bedürfnisse des Alters anpassen

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Mehrwert durch Barrierefreiheit

Beim Bau des Hauses sollte die Treppe so geplant werden, das später die Nutzung eines Lifts möglich ist. Foto: Ingo Bartussek/stock.adobe

(red). Was zeichnet ein zukunftsfähiges Eigenheim aus? Ganz sicher die Nutzung regenerativer Energien. Ein zweiter wichtiger Aspekt wird jedoch oft vergessen: Drei von vier Wohnungen in Deutschland sind nicht für ältere Menschen geeignet. Angesichts der demografischen Entwicklung eine erschreckend hohe Zahl.

Viele Problemstellen

Damit Menschen möglichst lang selbstständig und komfortabel wohnen können, müssen ein paar Dinge berücksichtigt werden: Wenn im Alter das Sehen und Gehen schwerer fällt, wird jede Schwelle, jede Stufe zu einem potenziellen Stolperstein. Sie sollten vermieden werden, egal ob bei Eingangs-, Zimmer- oder Balkontüren. Das gleiche gilt für Duschtassen: Eine bodengleiche Dusche ist nicht nur praktischer, sondern auch zeitgemäß und schön. Doch noch entscheidender ist die Größe des Badezimmers. Es sollte ausreichend Platz für einen Hocker zum Ausruhen oder für einen Rollator bieten. Die wichtigste Frage bei der Nutzung eines Rollators: Sind die Türen mindestens 80 Zentimeter breit, sodass er hindurchpasst? Die größten Hürden jedoch werden im Alter meist die Treppen. Am sichersten geht man eine gerade Treppe hinauf oder herunter und oft hilft schon ein zweiter Handlauf. An geraden Treppen lässt sich außerdem ein Treppenlift viel einfacher und kostengünstiger anbauen.

Am besten ist es, bereits beim Hausbau einen Schritt weiter zu denken. Ein klug geplanter Grundriss erspart einen späteren Umbau und damit Kosten. Das Erdgeschoss lässt sich zum Beispiel so planen, dass man es später als eigenständige Wohnung nutzen kann. Möglich wird das durch eine geschickte Aufteilung der Räume. Ebenfalls denkbar ist eine integrierte Einliegerwohnung, die zunächst vermietet und später selbst genutzt wird.

Alle genannten Punkte lassen sich bei einem Neubau einfach und ohne nennenswerte Mehrkosten umsetzen. Bei einem bestehenden Gebäude sind nachträgliche Umbauten in den meisten Fällen möglich und - auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvoll. Besonders günstig ist es, wenn der barrierefreie Umbau mit anderen Baumaßnahmen, wie beispielsweise einer energetischen Sanierung, verbunden wird. Der Wert einer an die Bedürfnisse älterer Menschen angepassten Immobilie steigt auf jeden Fall. Denn barrierefreie Wohnungen sind begehrt und mit der demografischen Entwicklung wird die Nachfrage weiter steigen.

Weitere Informationen: Ein kostenfreies Beratungsangebot bietet die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz in Kooperation mit der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. Erfahrene Architekten und Innenarchitekten der Landesberatungsstelle Barrierefrei Bauen und Wohnen" beraten bei Neubau und Modernisierung. Ein weiteres Beratungsangebot ist die ,,Initialberatung Modernisierung", das Hausoder Wohnungseigentümern hilft, das Potenzial für Energieeinsparungen oder altersgerechte Modernisierungen zu erkennen. Weitere Informationen hierzu unter www.diearchitekten.org.

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