Die Tradition des Schenkens und Beschenktwerdens vereint ganz Europa in der Weihnachtsnacht. Doch daneben pflegt jedes Land seine eigenen Sitten und Gebräuche, um die besinnlichste Zeit des Jahres gebührend zu feiern.
Hierzulande sind es etwa das Christkind oder der Weihnachtmann, die zum Fest für die Bescherung sorgen. In den Niederlanden bringt Sinterklaas die Präsente, in Italien wiederum Babbo Natale.
Kulinarische Vorlieben von Glögg bis Turrón
Weitere Unterschiede sind noch eindeutiger: Im Norden ist der Winter besonders kalt und dunkel - keine Überraschung, dass dort Lichter eine größere Bedeutung haben als bei uns. Das beginnt bereits mit dem Luciafest, das in Skandinavien seit dem Mittelalter am 13. Dezember gefeiert wird.
Im Kerzenschein präsentiert sich auch die Festtagstafel, um die sich die gesamte Familie versammelt. Angestoßen wird häufig mit einem wärmenden Glühwein auf skandinavische Art, mit Mandeln und Rosinen verfeinert - egal ob er Glögg (Schweden), Gløgg (Norwegen und Dänemark) oder Glögi (Finnland) genannt wird. Ohnehin pflegt jedes Land seine eigenen kulinarischen Traditionen, nicht überall muss es die Weihnachtsgans sein. In Polen etwa befinden sich auf der Festtafel an Heiligabend ausschließlich fleischlose Gerichte. Je mehr Auswahl, umso besser, so lautet das Motto in Spanien: Truthahn, Lamm, Meerbrasse, Austern und Schinken zählen dort zu den traditionellen Gerichten. Nicht fehlen darf der süße Star der Festtage, das beliebte Mandelgebäck Turrón. Aus Tschechien stammt übrigens die Tradition, nach dem Weihnachtsmahl einen Apfel aufzuschneiden, um in die Zukunft zu blicken. Sieht das Kerngehäuse aus wie ein Stern, bedeutet das Gesundheit und viel Glück - bestimmt ein gutes Omen für das neue Jahr. (djd)