Wörrstädter Heavy Metal-Festival überzeugt nicht nur durch gute Musik

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Zeit für harte Klänge

Ausgelassen rocken mit der Band Ignite beim NOAF 2017. Foto: photoagenten/Axel Schmitz Foto unten: VG Wörrstadt

Lange Haare, dunkle Kleidung und dröhnende Beats: Ende August findet nach zweijähriger Corona-Pause wieder das Neuborn Open Air Festival (kurz NOAF) statt. Was mittlerweile eine echte Szene-Institution ist, entstand vor etwa zwanzig Jahren als Praxisprojekt der Jugendpflege der VG Wörrstadt und einer engagierten Gruppe von Jugendlichen. 2005 stellten sie gemeinsam das erste Open-Air-Festival mit Coverbands von Rock- und Metalmusik auf die Beine. Martin Lauterbach, Kopf des NOAF-Planungsteams, erinnert sich: „Die Resonanz bei den Jugendlichen war großartig – wir wollten ihnen mit dem Festival Lust darauf machen, Kontakte zu knüpfen, sich auch mal etwas Größeres zuzutrauen und die eigenen Fähigkeiten zu entdecken. Viele sind gerade in der Endphase der Schulzeit und auf der Suche nach etwas Orientierung.“ Das Festival entpuppte sich direkt als voller Erfolg – und wurde in den darauffolgenden Jahren weitergeführt. Dabei sei es in Zusammenarbeit mit der Jugendpflege der Verbandsgemeinde als Träger der Veranstaltung und Sponsoren aus der Region nach und nach vom kleinen Geheimtipp hin zum überregionalen Metalmeeting geworden, ohne seinen kultigen Charakter zu verlieren.

Matthias Heim, Streetworker der VG Wörrstadt, ergänzt: „Das NOAF ist allerdings nicht nur ein simuliertes Jugendprojekt, sondern es hat sich mittlerweile dauerhaft als Institution der Szene etabliert. Es ist ein lebenspraktisches Projekt mit echter Sinnhaftigkeit – jeder Teilnehmer gibt wirklich alles für ein erfolgreiches Festival, es ist eine fantastische Leistung aller Beteiligten.“ Der Erfolg ist auch bei den Helfern sichtbar: Das NOAF geht mittlerweile in die 16. Auflage und es sind immer noch einige Teilnehmer aus den ersten Veranstaltungsjahren mit an Bord; die Jugendlichen von damals sind nun Mitte Dreißig. Generell ist das Organisationsteam aus rund 200 ehrenamtlichen Helfern alterstechnisch gut durchmischt, Erwachsene und Jugendliche arbeiten Hand in Hand und sorgen für beste Stimmung.

Das besondere Prestige des NOAF zeigte sich etwa auch 2009: In diesem Jahr erhielten die Organisatoren des Festivals einen vom Innenministerium des Landes Rheinland-Pfalz und der VG Wörrstadt einen eigens geschaffenen Sonderpreis als herausragendes Jugendprojekt – das unterstreiche die besondere Stellung des NOAF noch einmal deutlich, so Martin Lauterbach.Das besondere Prestige des NOAF zeigte sich etwa auch 2009: In diesem Jahr erhielten die Organisatoren des Festivals einen vom Innenministerium des Landes Rheinland-Pfalz und der VG Wörrstadt einen eigens geschaffenen Sonderpreis als herausragendes Jugendprojekt – das unterstreiche die besondere Stellung des NOAF noch einmal deutlich, so Martin Lauterbach.

Nach einigen kleinen Anlaufschwierigkeiten in den ersten Jahren wurde das NOAF in Wörrstadt auch von den Anwohnern positiv angenommen – wobei diese zunächst auch einige Bedenken hatten, berichtet Martin Lauterbach. 2012 gab es sogar kurzzeitig eine Bürgerinitiative, doch das Bild hat sich total gewandelt: Entgegen aller Vorurteile sind die meisten Metal-Fans weder aggressiv noch ungehobelt, sondern im Gegenteil sehr tolerant und höflich. In einen verregneten Sommer hätten die Teilnehmer beim Einkaufen selbstverständlich ihre schlammigen Schuhe vor den Läden ausgezogen – anders als so mancher Bürger erzählt Martin Lauterbach augenzwinkernd. Das NOAF trägt also neben seiner pädagogischen und musikalischen Bedeutung zusätzlich dazu bei, Schubladendenken und Vorurteile abzubauen.

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Das Festival ist vom Geheimtipp zum echten Szene-Event geworden. Foto: NOAF
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Der Campground für das Noaf Festival bei Wörrstadt. Foto: Noaf

Noch ein Tipp für Metal-Einsteiger: Am Donnerstag, 25. August, findet ab 18 Uhr auf dem Neuborn kurz vor dem Beginn des NOAF ein kostenfreies Konzert im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum der VG Wörrstadt statt: Hier wird rockige, aber nicht zu harte Musik gespielt – unter anderem mit der Deep Purple-Coverband „Demon‘s Eye“ – ideal zum Reinschnuppern. Marleen Ilchmann

INFO

Das NOAF findet vom 26. bis 28. August auf dem Wörrstädter Neuborn statt. Tickets sind erhältlich unter www.noaf.de

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