Neugestaltung des Dorfplatzes und Neubau eines Gemeindezentrums, Gabsheim auf Zukunft ausgerichtet.

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Dorferneuerung als Schwerpunkt

Ziel: die Förderung der Kinder-, Jugend und Familienarbeit. Foto: Verena Noack

Gabsheim. Dorferneuerung ist in Gabsheim nichts Neues. Doch viele Ideen sind versandet. Das soll sich nun ändern. Mit großer Freude war daher im Frühjahr die Mitteilung verbunden, dass die Gemeinde als eine von 21 rheinland-pfälzischen Kommunen im Dorferneuerungsprogramm des Landes als Schwerpunktgemeinde aufgenommen worden ist. Die Neugestaltung des Dorfplatzes und der Neubau eines Gemeindezentrums dort sind die Punkte, die die 700-Einwohner-Gemeinde sich auf die Fahnen geschrieben hat. Um dies möglich zu machen, wurde im vorigen Jahr ein altes, seit Jahren außer Betrieb stehendes, landwirtschaftliches Anwesen gekauft, wie Ortsbürgermeister Heribert Müller erzählt. Es soll abgerissen werden, um den Platz zu vergrößern und dort, wo bereits die Kerb gefeiert wird, einen richtigen Dorf-Mittelpunkt entstehen zu lassen. ,,Wir werden Schulden machen müssen", sagt Müller. 

Doch die Gelegenheit, mit einer Förderquote von idealerweise zwei Dritteln der Kosten dieses Großprojekt zu stemmen, ist vielleicht einmalig. Es gilt nun, alle Pläne fertigzustellen und fristgerecht im Herbst einzureichen. Sonst müsste Gabsheim auf die nächste Förderrunde ein Jahr später warten. Eine Gesamtsumme in Millionenhöhe steht zu erwarten. Ein Gemeinschaftsraum für bis zu 40 oder 50 Personen soll errichtet werden, für größere Veranstaltungsformate ist weiterhin die Sängerhalle gedacht. ,,Es gibt aktuell einen Dorfgemeinschaftsraum in der ehemaligen Schule, wo früher einmal auch die Feuerwehr war", erzählt Müller, darüber befindet sich das Bürgermeisterbüro." Diese improvisierte Lösung soll nun einem echten, neuen Ortsmittelpunkt weichen. ,,Wenn alles klappt, soll die alte Schule nach dem Neubau veräußert werden", erzählt der Ortschef, „aber das steht alles noch in den Startlöchern." Unter Umständen lassen sich ja noch weitere Punkte umsetzen. „Das Programm läuft acht Jahre, und es findet unter Bürgerbeteiligung statt", sagt Müller. Womöglich werden dann ja auch Ideen wie ein Rebtor am Ortseingang oder die Belebung des Brunnens in der Graugasse wieder aufgegriffen.

Diese Themen wurden im Rahmen der Dorferneuerung bereits angegangen, sind aber aus unterschiedlichen Gründen bislang gescheitert. Immerhin, der dorfgeschichtliche Rundweg konnte vor einigen Jahren eröffnet werden. Für die Zukunft der Gemeinde setzt sich auch der neue Verein ,,Mittelpunktkids" ein. Der „Förderverein für Gabsheimer Jugendliche und Kinder", dessen Gemeinnützigkeit genehmigt ist, hat sich aus der Elternschaft der Kita heraus gegründet, will aber auch die Altersgruppen darüber hinaus in den Blick nehmen. Das fünfköpfige Vorstandsteam arbeitet auf Augenhöhe, mit thematischen Schwerpunkten. ,,Wir wollen die Gemeinde und den Kindergarten unterstützen", sagt Vorstandsmitglied Nenia Schimschal-Kratz. An Ideen fehlt es nicht. Losgehen soll es mit einem Sommerfest am 17. Juni. Auch Verkehrstraining, Erste-Hilfe-Kurse, pädagogische Schulungen für Eltern, Ferienprogramme oder Unterstützung bei Erhaltung und Erneuerung des Spielplatzes stehen auf der Liste. Neben der Kita sollen auch die Beziehungen zu den anderen Vereinen im Dorf gepflegt werden, Tätigkeiten in Trägerschaft übernommen sowie Familien in Notlagen unterstützt werden. Als jährlicher Familienbeitrag werden zwölf Euro genommen. „Jeder soll es sich leisten können", sagt Schimschal-Kratz. (tor)


Energiekosten in Saulheim: Anträge einreichen

Spendengeld soll Anspruchsberechtigten zugeführt werden

Saulheim. Die Idee machte Schlagzeilen. Als die Energiepreise voriges Jahr durch die Decke schossen und auch normale Erwerbstätige ins Schwitzen gerieten aus Angst, im Winter frieren zu müssen, wurde in Saulheim eine bemerkenswerte Spendenaktion ins Leben gerufen. Die Energiepauschale, die der Bund nach dem Gießkannen-Prinzip verteilt hatte, konnte von denjenigen, die den Steuergeld-Zuschuss nicht benötigen, eingezahlt werden. In kürzester Zeit kamen 8000 Euro zusammen. Die Idee war, das Geld auf jene umzuverteilen, die es dringender brauchen, also Senioren mit kleiner Rente, Alleinerziehende sowie Menschen oder Familien mit einem Einkommen, das in normalen Zeiten noch so eben gereicht hatte. Wolfgang Breul schuf eine Aktion von Saulheimern für Saulheimer, die Ortspolitik war geschlossen mit im Boot, ebenso wie die drei Kirchengemeinden in Ober- und Nieder-Saulheim. Weil für die Vereinsgründung keine Zeit war, wurde die Initiative bei der evangelischen Kirchengemeinde Nieder-Saulheim angesiedelt. 200 Euro Heizkostenzuschuss sollten pro Saulheimer Haushalt ausgezahlt werden, bei Kindern und Pflegebedürftigen konnte aufgestockt werden. Für Empfänger von Hartz IV oder Sozialhilfe, deren Heizkosten der Staat übernimmt, wurde ein Stromkostenzuschuss von 100 Euro ausgelobt. Ein gutes halbes Jahr später macht sich bei den Machern Ernüchterung breit. Von mittlerweile 26000 Euro Spendensumme berichtet Christian Steinruck- und gerade einmal 3 000 Euro an Auszahlungen. Der Vorsitzende des Kirchenvorstandes kümmert sich um den Fonds, verwaltet das Geld, nimmt die Anträge entgegen und dreht in den ohnehin schon deutlich verringerten Sprechstundenzeiten meist Däumchen. ,,Im Moment sind die Anträge sehr spärlich", erzählt er. Es gebe offenbar eine hohe Hemmschwelle. „Es funktioniert eigentlich nur, wenn wir die Menschen direkt ansprechen", berichtet Steinruck. Hinzu komme, dass viele Mieter noch auf ihre Abrechnungen warten. Und die Energieversorger seien mit ihren Bescheiden vergleichsweise spät dran. Die Initiative möchte das viele Spendengeld gern seiner Bestimmung zuführen. Die Aktion wurde zunächst bis Ende 2023 verlängert, denn Krieg und Energiepolitik machen wahrscheinlich, dass die drohende, große Knappheit mit Beginn der kalten Jahreszeit zurückkehrt. ,,Wenn das Geld nicht bis zum Ende des Jahres aufgebraucht ist, müssen wir es zurückzahlen, oder wir fragen die Spender, ob sie es für einen anderen Zweck eingesetzt haben wollen“, kündigt Steinruck an. Noch habe kein Spender sein Geld zurückverlangt. Es werde, so versichert er, auch nicht angerührt. Außer, es melden sich Anspruchsberechtigte. (tor)

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