Bei den Internationalen Musiktagen Wörrstädter Land werden vier unterschiedliche Konzerte präsentiert

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Historische Musik in architektonischen Perlen

Die Kabarettistin Alice Hoffmann besucht in ihrer Rolle als „Vanessa Backes“ zum ersten Mal ein Konzert. Foto: Vollformat/Samantha Pflug

Auch wenn ein guter Tropfen natürlich nicht zu verachten ist, haben Wörrstadt und die umliegenden Gemeinden weit mehr zu bieten als „nur“ den Rebensaft. Auch die Kulturpflege kommt nicht zu kurz.

Sie spielt sich oft in den Kirchen vor Ort ab – wunderbare architektonische Perlen, die zum Verweilen und auch Konzertieren einladen. In wenigen Kilometern Entfernung liegt mit der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz auch der Sitz der örtlichen Hochschule für Musik. Und hier wirkt mit Felix Koch einer, der besagte Gotteshäuser für sich entdeckt hat und dies nun auch mit seinem Publikum tun will: als Künstlerischer Leiter der Internationalen Musiktage Wörrstädter Land – Historische Musik in Dorfkirchen, die im kommenden Monat zu hochkarätigen Konzerten einladen.

Nachdem Corona die Internationalen Musiktage Wörrstädter Land in ihrem zweiten Jahr ausgebremst hatte, plant man nun ganz offensiv: „Die Kultur geht wieder los“, freut sich denn auch der Künstlerische Leiter, Prof. Felix Koch. Mit den diesjährigen Internationalen Musiktagen werden in vier unterschiedlichen Konzerten zusammen mit dem Neumeyer Consort als „Ensemble in residence“ internationale Künstlerinnen und Künstler in den Kirchen des Wörrstädter Landespräsentiert. Eine besondere Beachtung findet dabei die Orgel als Instrument des Jahres 2021.

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Einen wahren „Paukenschlag“ bietet zum Festivalstart die Eröffnung mit den drei renommierten Domorganisten Stefan Schmidt (Würzburg).
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Markus Eichenlaub (Speyer)
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Professor Dr. Winfried Bönig (Köln). Fotos: Kreis Groß-Gerau/Georg Knoll/Dirk Zengel

„Paukenschlag“ zum Auftakt

Einen wahren „Paukenschlag“ bietet zum Festivalstart die Eröffnung mit gleich drei renommierten Domorganisten aus Köln, Speyer und Würzburg, die auf der Wörrstädter Stumm-Orgel von 1759 ein musikalisches Feuerwerk zünden werden. Das Konzert am Sonntag, 12. September, steht unter dem Motto „Gipfeltreffen der Domorganisten“: Winfried Bönig aus Köln, Markus Eichenlaub aus Speyer und Stefan Schmidt aus Würzburg werden das Konzert in der evangelischen Laurentiuskirche Wörrstadt mit Musik der Barockzeit sowie eigenen Improvisationen gestalten.

„Vanessa geht ins Konzert“

Am Sonntag, 19. September, gibt es in der katholischen Kirche in Nieder-Saulheim ein Konzert der besonderen Art mit Musik von G.P. Telemann: Zu Gast ist die Kabarettistin Alice Hoffmann, dem Publikum vielleicht besser bekannt als Vanessa Backes. In dieser Rolle besucht sie zum ersten Mal ein klassisches Konzert. Die Dame, die zuvor noch niemals einen klingenden Musentempel von innen gesehen hat, tut genau das – und macht dabei alles, was man dort eben nicht machen sollte. Mal sehen, wie der Dirigent und die Musizierenden darauf reagieren.

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Der niederländische Organist Ton Koopman ist einer der größten Interpreten Alter Musik an der Orgel. Foto: Francois Berthier

Internationaler Touch

Ernster geht es da schon am Samstag, 25. September, in der evangelischen Kirche St. Peter in Partenheim zu: Zu hören sind Georg Friedrich Händels Orgelkonzerte. Das Festival erwartet mit dem niederländischen Barockmusiker Ton Koopman einen weltbekannten Organisten und Dirigenten, der den Musiktagen in diesem Jahr den internationalen Touch verleiht. Neben Koopman musizieren in Partenheim der Mainzer Musikprofessor Gerhard Gnann sowie exzellente junge Solistinnen und Solisten, die in einem Workshop und Wettbewerb der Orgelabteilung an der Hochschule für Musik Mainz für dieses Konzert ausgewählt wurden.

„Concerti sacri“

Das Abschlusskonzert des diesjährigen Internationalen Musikfestivals Wörrstädter Land am Donnerstag, 30. September, in der katholischen Kirche Sulzheim ist mit „Concerti sacri“ betitelt und präsentiert zwei großartige Stimmen: Elisabeth Scholl (Sopran) und Gotthold Schwarz (Bass), bis diesen Sommer Thomaskantor in Leipzig, werden mit dem Neumeyer Consort geistliche Musik musizieren. Dabei begegnet man Stücken unter anderem von Heinrich Schütz und Claudio Monteverdi. Es erklingen Soli, Duette und Terzette aus Schütz „Symphoniae sacrae“ und seinen „Kleinen geistlichen Konzerten“, wobei die Interpreten einen Bogen hin zu einem Komponisten schlagen, den man lange Jahre zu Unrecht als „Vielschreiber“ titulierte – dabei war Georg Philipp Telemann ein äußerst kreativer Geist, der der Nachwelt ein unfassbares Œuvre an musikalischer Vielfalt hinterlassen hat, zu dem er sich durch diverse Einflüsse unter anderem aus Italien inspirieren ließ. red/yur 
    

INFO

Alle Konzerte werden zwei Mal gespielt: um 17 und um 20 Uhr. Es gibt pro Konzert ein Kartenkontingent von jeweils rund 50 Karten, der Vorverkauf hat bereits begonnen.

Kartentelefon: (06732) 9 51 96 90
E-Mail: info@tourismusgmbh.de

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