Automatische Bewässerung im Garten planen

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Läuft ganz von allein

PFLEGELEICHT: Wer keine Lust hat, eine schwere Gießkanne zu schleppen, kann seinen Garten von automatischen Systemen bewässern lassen. Foto: Benjamin Nolte / mag

Die beste Zeit, im Sommer den Garten zu wässern, ist morgens zwischen vier und sechs Uhr. Dann ist der Boden nach der Nacht gut ausgekühlt und das Wasser verdunstet kaum. Bequem geht das mit einem automatischen Gartenbewässerungssystem, mit dem sich Regner und Sprüher selbst an- und ausschalten. Dank smarter Technik kann es sogar erkennen, ob in den nächsten Stunden Regen zu erwarten ist – dann bleibt der Wasserhahn natürlich zu. Ein Bewässerungssystem kann ab 200 Quadratmeter Gartenfläche sinnvoll sein. Je größer der Garten und je mehr Beete, Hecken und Nutzpflanzen darauf stehen, umso empfehlenswerter ist eine automatische Lösung. Denn es gilt der Grundsatz: Lieber seltener, aber ergiebiger wässern. Dann erreicht das Wasser auch tief liegende Wurzeln.

Bewässerung installieren

Gartenbesitzer müssen wissen, welche Pflanzen sie wo bewässern wollen. „Das A und O ist ein Bewässerungsplan. Den kann man oft online auf den Websites der Hersteller erstellen“, so Michael Henze vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. Aber auch Gartenprofis können weiterhelfen. Wichtige Fragen: Wie lang sind die Wege von der Wasserstelle zu den Pflanzen? Wo kann kräftig gewässert werden, wo ist eine Tröpfchenberegnung sinnvoller? Schafft das ein zentrales Steuerungssystem oder braucht man eine dezentrale Lösung? „Ich muss wissen, wie stark Pumpe und Gartenwasserleitung sind, wie viel Liter pro Stunde durchlaufen“, sagt Jürgen Herrmannsdörfer vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner im Zentralverband Gartenbau. Anhand dieses Wertes lässt sich berechnen, wie viele Regner und Ventile man an die Leitung anschließen kann. Das gilt für alle Systeme. Dabei ist es egal, ob die Bewässerung durch eine Zeitschaltuhr oder eine App gesteuert wird.

Tropfschläuche oder Tropfrohre verlegt man besser oberirdisch und deckt sie dann mit Mulch ab, rät Herrmannsdörfer. Wollen Gartenbesitzer Stolperfallen vermeiden, hat Herrmannsdörfer einen Tipp: „Die Verteilerleitungen werden in der Regel in 20 bis 40 Zentimetern Bodentiefe verlegt.“

„Die beste Zeit, im Sommer den Garten zu wässern, ist morgens zwischen vier und sechs Uhr.“

Was ist noch nötig?

Das kommt darauf an, wie anspruchsvoll das Bewässerungssystem sein soll. „Bei der einfachsten Variante reicht eine Zeitschaltuhr, die zwischen dem Wasseranschluss und dem Gartenschlauch montiert wird“, sagt Michael Henze. Dadurch kann man einstellen, wie gewässert wird, zum Beispiel alle zwölf Stunden für 30 Minuten. Ein einfacher Bewässerungscomputer funktioniert ähnlich. Einstellbar sind da etwa Wochentage und Wochenenden oder mehrere Durchgänge in verschiedenen Bereichen des Grundstücks. Ein Sensor kann helfen, gezielter auf die Pflanzen einzugehen. Man baut ihn an einer Referenzstelle im Garten ein. „Er misst die Bodenfeuchte und gibt entsprechende Signale an die Zentrale weiter“, erklärt Herrmannsdörfer. „Nach einem ausgiebigen Regen geht das Wasser erst dann wieder an, wenn der eingestellte Wert erreicht ist.

Smarte Systeme agieren weitgehend selbstständig. „Direkt an den Wasserhahn ist eine Bewässerungssteuerung angeschlossen, die das Ventil öffnet und schließt“, erklärt Sebastian Klöß, Bereichsleiter beim Digitalverband Bitkom. Die Steuerung erhält dafür Anweisungen von der Zentrale, die Informationen von verschiedenen Quellen verarbeitet. „Daraus errechnet sie, wann und wie stark gewässert werden muss“, erklärt Klöß. Auch der Mähroboter lässt sich einbinden. Das Gerät startet dann nur, wenn der Rasen nicht zu nass ist. Das alles lässt sich über das Handy oder ein Tablet bedienen.

Wer die Bewässerung im Garten aus der Ferne steuern will, muss die Steuerungszentrale statt über WLAN über einen Router mit dem Internet verbinden. Laut Klöß sei es dann auch möglich, externe Wetterdaten einbeziehen. mag

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