Mit geothermischen Technologien kann dieses Potenzial nutzbar gemacht werden. Oberflächennahe Geothermie nutzt den Untergrund bis zu einer Tiefe von etwa 400 Metern und Temperaturen bis 25 Grad für das Beheizen und Kühlen von Gebäuden, technischen Anlagen und Infrastruktureinrichtungen. Hierzu wird die Wärme aus dem Erdreich und oberflächennahem Gestein oder aus dem Grundwasser gewonnen.
Tiefe Geothermie nutzt Lagerstätten, die in größeren Tiefen als 400 Meter unter Geländeoberkante erschlossen werden. Die Reservoirtypen sind hier im Prinzip die gleichen wie bei der oberflächennahen Geothermie. In der tiefen Geothermie unterscheidet man darüber hinaus zwischen Hochenthalpie- und Niederenthalpielagerstätten.
Neben der Oberfächennahen Geothermie und der Tiefen Geothermie gibt es außerdem Sondernutzungsformen zu denen saisonale Wärmespeicher sowie Geothermie aus Tunneln und Bergbauanlagen gehören. Aufgrund seiner Effizienz gilt Geothermie als wichtiger Bau- stein für die Energiewende, da sie nicht nur eine schier unerschöpfliche Quelle darstellt, sondern auch klimafreundlich, landschaftsschonend, wetterunabhängig und immer verfügbar ist. dho
VERBREITUNG
Geothermie-Technologien sind in Deutschland auf dem Vormarsch. Laut aktuellen Zahlen des Bundesverbandes Geothermie liegt die Anzahl der Anlagen, die Tiefe Geothermie nutzen, bei 42. Dabei handelt es sich um 30 Heizkraftwerke, 3 Kraftwerke und 9 Heizkraftwerke, die Wärme und Strom erzeugen. Sie liefern eine installierte Wärmeleistung von 349,71 Megawatt (MW) und eine installierte elektrische Leistung von 47 MW.
Die Anzahl der Anlagen mit oberflächennaher Geothermie, dazu zählen etwa Erdwärmesonden und Erdwärmekollektoren in Verbindung mit Wärmepumpen, liegt bei 440 000. Derzeit kommen jedes Jahr über 20 000 neue Anlagen dazu. Sie liefern etwa 4400 MW Energie.