Die Apotheken unterstützen gefährdete Patienten

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Risiken für Schlaganfall

Eine regelmäßige Kontrolle unterstützt dabei, Schlaganfallrisiken zu erkennen und zu minimieren. Foto: ABDA

In Deutschland sind jährlich etwa 270 000 Patienten von einem Schlaganfall betroffen. Die Mehrzahl ist über 60 Jahre, doch auch jüngere Menschen können einen Schlaganfall erleiden. Genetisch bedingte Risiken wie Herzerkrankungen, einige Migräneformen oder Diabetes lassen sich zwar nicht auslöschen und auch das Alter kann nicht zurückgedreht werden. Doch beeinflussbare Faktoren wie Rauchen, Alkohol, Übergewicht, mangelnde Bewegung oder Bluthochdruck erhöhen das Schlaganfallrisiko, weiß Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen. Sie rät dazu, sich rechtzeitig in den Apotheken vor Ort beraten zu lassen. Die erfahrenen Heilberufler klären über mögliche Risiken auf, beraten kompetent zur Rauchentwöhnung oder einer Ernährungsumstellung, bieten Blutdruckmessungen an und unterstützen die Patienten auch bei der Wahl der passenden digitalen Helfer.

Schlaganfall ist nicht gleich Schlaganfall

Der Schlaganfall ist keine einheitliche Erkrankung. Unter dem Begriff werden mehrere Erkrankungen zusammengefasst, die verschiedene Ursachen haben. Hauptsächlich werden zwei Formen des Schlaganfalls unterschieden: Der „Hirninfarkt“ oder ischämische Schlaganfall entsteht durch den Verschluss einer Arterie durch ein Blutgerinnsel. Meist sind die Gefäßwände bereits vorgeschädigt, verhärtet und durch Ablagerungen verengt. Das Blutgerinnsel kann auch aus der Halsschlagader oder dem Herzen, zum Beispiel durch Vorhofflimmern oder Herzklappenerkrankungen, kommen. Es kann aber auch direkt zum Verschluss einer Hirnarterie durch Gefäßverkalkung kommen. Rund 80 bis 85 Prozent aller Schlaganfälle geht darauf zurück. Von einer Hirnblutung spricht man, wenn ein Gefäß im Gehirn platzt und somit bestimmte Hirnareale nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden. Das kann passieren, wenn die Gefäße durch Bluthochdruck dauerhaft geschädigt wurden.

Gesunder Lebensstil reduziert das Risiko

Risiken einfach hinnehmen? Das muss nicht sein. Gegen Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte und Bluthochdruck lässt sich einiges tun. Betroffene sollte auf eine gesunde Ernährung umsteigen, zum Beispiel auf die bekannte Mittelmeerdiät mit viel frischem Obst, Gemüse, gesunden Fetten und Fisch. Auch regelmäßige Bewegung isty ein richtiger Schritt, um das Schlaganfallrisiko zu reduzieren. Außerdem sollten der Blutdruck und die Blutwerte regelmäßig kontrolliert werden, um eine negative Entwicklung Richtung Schlaganfall schneller zu erkennen – manche Apotheken bieten neben der üblichen Blutdruckmessung auch eine Bestimmung des Blutfettwerte an. Zigaretten schaden der Gesundheit und auch das Risiko eines Schlaganfalls wird mit jedem Zug erhöht. Nikotinersatzpräparate aus der Apotheke wie Pflaster, Kaugummis oder Spray führen das Nikotin vorübergehend in absteigender Dosis zu und erleichtern den Rauchentzug. Menschen mit genetisch bedingten Risiken wie Thrombose, einer Störung des Fettstoffwechsels oder bestimmten Vorerkrankungen sollten besonders wachsam sein und sich regelmäßig mit ihrem Arzt besprechen. Zur richtigen und konsequenten Einnahme der verordneten Medikation kann die Apotheke vor Ort zuverlässig beraten.

Anzeichen eines Schlaganfalls

Extreme und plötzlich auftretende Kopfschmerzen, Sprachstörungen oder Lähmungserscheinungen können auf einen Schlaganfall hinweisen. Aber auch taube Körperstellen, Sehstörungen oder Bewusstseinsstörungen können darauf hindeuten. Bemerkt man bei sich oder bei anderen diese Symptome, ist schnelle Hilfe entscheidend. Denn mit jeder Minute, die vergeht, werden Zellen im Gehirn geschädigt. Meist treten nicht alle Symptome auf. Dennoch ist es richtig und wichtig, immer unverzüglich den Notarzt zu rufen.

Besonders schwierig ist es, leichte Schlaganfälle zu erkennen, bei denen die typischen Beschwerden und Ausfallerscheinungen nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Manchmal sind auch Bereiche des Gehirns von der Durchblutungsstörung betroffen, die keine oder kaum direkte Beschwerden zur Folge haben. Die Betroffenen bemerken eine solche Attacke oftmals nicht oder sie führen die Probleme auf andere Ursachen zurück. red

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