So gelingt der Wiederaufstieg aufs Rad

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Noch nichts verlernt?

Nach ein paar Proberunden zur Gewöhnung klappt das Radfahren meist wieder Foto: MabelAmber / Pixabay

Die Sonne scheint, also rauf aufs Rad und ab ins Grüne! Dagegen spricht fast nichts, sagen Experten. Denn Radfahren ist gesund, und das in jedem Alter. Es hält fit und ist auch noch klimaneutral. Und wer es als Kind mal gelernt hat, kann es als Erwachsener noch – oder? „Grundsätzlich verlernen kann man Radfahren nicht, auch wenn man es jahrelang nicht gemacht hat“, sagt Prof. Herbert Löllgen, Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP).Vor der ersten Tour einmal zum ArztAber auch wenn Radfahren als ideale Sportart für Senioren gilt: Einfach aufsteigen und auf die erste große Tour gehen sollten etwas Ältere nicht unbedingt – vor allem, wenn sie sportlich generell aus der Übung sind. „Wer über 60 ist, sollte sich vor dem Fahrradfahren einmal vom Arzt untersuchen lassen“, sagt Prof. Herbert Löllgen, Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP). Ansonsten sind sie womöglich so aus der Puste, dass es gefährlich wird – für sie und andere.Wichtig ist das vor allem für die Teilnahme am Straßenverkehr. „Da sollte man beim Ergometer-Test schon 100 bis 125 Watt schaffen“, sagt Löllgen. Denn nur so seien die Leistungsreserven noch groß genug, um den Verkehr aufmerksam beobachten zu können.Damit das Fahrrad dem Körper hilft und nicht schadet, sollte es natürlich richtig eingestellt sein. Wer das selbst nicht kann, sollte sich zum Beispiel im Fahrradladen helfen lassen. Ansonsten drohen Rückenschmerzen.Um Beschwerden generell vorzubeugen, empfiehlt Löllgen älteren Radlern Ausgleichssport, Gymnastik etwa oder Rückenschwimmen. Kniebeuge und Liegestütz sind ebenfalls keine schlechte Idee. „Die Sportärzte raten grundsätzlich, dass gerade ältere Menschen zweimal in der Woche Krafttraining machen sollten – das gilt für Radfahrer besonders“, sagt der Experte. „Dafür muss man auch nicht ins Fitnessstudio, viele Übungen kann man gut zu Hause machen.“

Mit dem Fahrrad vertraut machen

Etwas Eingewöhnungszeit an den Drahtesel sollten Wieder-Aufsteiger einplanen, betont Sportmediziner Löllgen. „Gerade die etwas Älteren müssen sich zum Beispiel daran gewöhnen, dass heute seltener per Rücktritt gebremst wird und die Gangschaltung eine viel größere Rolle spielt.“ Ein paar Proberunden sollten dafür in der Regel ausreichen.

Etwas differenzierter ist die Lage beim E-Bike, das sich doch anders fährt als der reguläre Drahtesel: „Vor allem das Fahren am Berg und das rechtzeitige Bremsen an Kreuzungen ist da häufig etwas gewöhnungsbedürftig“, sagt Löllgen. Er rät Neulingen sogar, Kurse für die Eingewöhnung zu besuchen. Die gibt es zum Beispiel über Fahrradläden oder Vereine.

Wer lange nicht auf dem Sattel gesessen hat, muss sich zudem erst wieder an die Teilnahme am oft ruppigen Straßenverkehr gewöhnen. „In vielen Städten sind die Radwege zum Beispiel nur unzureichend abgesichert“, sagt Löllgen. „Viele Autofahrer ignorieren die weißen Linien einfach.“ Im Zweifel rät er daher: An unübersichtlichen Kreuzungen lieber erstmal absteigen und schieben. dpa

Bescheid wissen und die Vorteile richtig nutzen

Pflegereform: Zu Jahresbeginn 2022 gab es wichtige Änderungen für Betroffene

Im vergangenen Jahr wurde eine Pflegereform beschlossen: Sie sieht unter anderem eine bessere Entlohnung des Pflegepersonals und bessere Personalschlüssel vor. Zum 1. Januar gab es aber auch für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen einige Änderungen, die Betroffene kennen sollten.

Mehr Geld für den ambulanten Pflegedienst

„Eine der wichtigsten Änderungen ist die Erhöhung der Pflegesachleistungen“, erklärt Tina Land von der compass Pflegeberatung. Für die Arbeit eines ambulanten Pflegedienstes werden ab dem Jahreswechsel fünf Prozent mehr erstattet, es gibt nun 724 Euro für Pflegegrad 2, 1363 Euro für Pflegegrad 3, 1693 Euro für Pflegegrad 4 und 2095 Euro für Pflegegrad 5. „Dadurch wird die Beauftragung eines Pflegedienstes auch für Menschen attraktiver, die bisher keine Hilfe von außen in Anspruch genommen haben. Denn bei Kombinationsleistungen bleibt nun mehr Pflegegeld übrig“, erklärt die Expertin. Unter www.pflegeberatung.de beispielsweise gibt es einen Pflegekostenrechner für ambulante Leistungen. Ebenfalls erhöht wurden die Leistungen für die Kurzzeitpflege – von 1612 auf 1774 Euro pro Kalenderjahr.

Wer unsicher ist, welchen Einfluss die Änderungen bei der Zusammenstellung und Berechnung der ihm oder seinen Angehörigen zustehenden Leistungen haben und sich Unterstützung wünscht, sollte sein Recht auf Pflegeberatung wahrnehmen. Kostenlos für alle gibt es professionellen Rat unter der Servicenummer 0800-101 88 00. Für Privatversicherte sind zusätzlich Hausbesuche möglich.

Höhere Zuschüsse auch zu den Kosten im Pflegeheim

Vermehrten Beratungsbedarf wird es nach Einschätzung der Experten auch bei den neu beschlossenen Zuschüssen zu den Pflegekosten im Heim geben. Hier sollen die Pflegekassen im ersten Jahr des Aufenthalts fünf Prozent, im zweiten Jahr 25 Prozent, im dritten Jahr 45 Prozent und danach 70 Prozent übernehmen. „Wichtig ist es dabei zu verstehen, dass diese Zuschüsse nur auf den pflegerischen Teil begrenzt sind“, betont die Beraterin. Die sogenannten Hotelkosten für Unterkunft und Verpflegung sowie die Investitionskosten und gegebenenfalls die Ausbildungsumlage der Einrichtung seien davon nicht betroffen. Wie viel diese Entlastung individuell ausmacht, lässt sich ebenfalls am besten in einer professionellen Beratung klären. djd  

Den Helm nicht vergessen

Gerade ältere Menschen tragen selten einen Helm, da sie früher oft ohne fuhren – doch beim Unfall kann der Helm Schlimmeres verhindern. red

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