10 Jahre Energie- und Servicebetrieb Wörrstadt

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Die unglaubliche Erfolgsgeschichte

Zum zehnjährigen Bestehen will der ESW zehn Bäume pflanzen. Die erste Pflanzaktion hat bereits stattgefunden. Foto: ESW

Seit zehn Jahren gibt es jetzt den Energie- und Servicebetrieb Wörrstadt (ESW). Eine Erfolgsgeschichte besonderer Art. Der Gesamtgewinn des Betriebes liegt bei rund 2,83 Millionen Euro.Davon profitieren natürlich die Ortsgemeinden. Durch die Übernahme der laufenden Kosten für Wartung und Instandhaltung der Straßenbeleuchtung konnte eine Entlastung in Höhe von 39 000 Euro pro Jahr realisiert werden. Außerdem konnten dank der bisherigen Überschüsse in allen Trägergemeinden eine E-Ladesäule errichtet werden.Weiterer Pluspunkt: In jeder Trägergemeinde gibt es einen WLAN-Hotspot, für den der ESW die Einrichtungs- und laufenden Verbindungskosten trägt. Eine Spende in Höhe von 1000 Euro pro Jahr und Trägergemeinde zur Förderung von Projekten im gemeinnützigen, kulturellen, wissenschaftlichen oder sozialen Bereich rundet die Unterstützung der Trägergemeinden ab. Bislang betrug das Spendenaufkommen 48 300 Euro.

Für eine Spritztour am Wochenende oder für eine alltägliche Fahrt im Verbandsgemeindegebiet kann zudem ein zweisitziger E-Roller des ESW gemietet werden. Dessen Reichweite beträgt 120 km.

An weiteren Ideen mangelt es derweil nicht. In der Planung ist aktuell ein Fotovoltaik-Pachtmodell für Liegenschaften mit hohem Energiebedarf wie Kindergärten, Schulen oder ähnliches. Und weil die Stadt das Neubaugebiet Hinter der Bahn II möglichst klimaneutral errichten will, ist hier der Einsatz von „Kalter Nahwärme“ geplant. 
   

JUBILÄUMSAKTIONEN

• Ausweitung der Aktion „100 Blühende Gärten“ auf Kitas und Grundschulen in der VG Wörrstadt.
• ESW vor Ort - Natur erleben und verstehen am 2. Juli in Sulzheim.
• Teilnahme an der Rallye „Nachhaltige VG-Wörrstadt“ mit dem Thema „Bezahlbare und saubere Energie“ am 13. September.
• Pflanzung von zehn Jubiläumsbäumen. Eine Pflanzung ist bereits erfolgt.

DIE AUFGABENGEBIETE

Ausgleichsflächenmanagement

Für die Entstehung neuer Baugebiete oder für sonstige bauliche Eingriffe in die Natur fordert das Gesetz eine adäquate Kompensation. Der ESW hat die Beschaffung, Planung, Entwicklung, Bepflanzung und Pflege von Ausgleichsflächen in der VG Wörrstadt übernommen. Unterstützt wird er hierbei durch ortsansässige Gruppen wie Jagdpächter, Imker und Naturschutzgruppen. Insgesamt konnten bisher 23 Bauprojekte ökologisch ausgeglichen werden. Bereits seit zwei Jahren besteht das Projekt „100 Blühende Gärten – damit es summt und brummt“. Hierbei sucht der ESW Hobbygärtnerinnen und -gärtner, die in ihren Gärten Insekten ein Stück Heimat zurückgeben möchten. Auf diese Weise konnten jährlich etwa 1000 m² an neuem Lebensraum für Insekten geschaffen werden.

Aktiver Klimaschutz

Seit 2012 kann der Energiebedarf der Privathaushalte, öffentlicher Einrichtungen und Unternehmen (bilanziell) zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien gedeckt werden. Das eigene Windrad erzeugt bilanziell den Strom für alle Gebäude und Einrichtungen der Verbandsgemeinde und der Ortsgemeinden. Zudem betreibt der ESW drei Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Kläranlage Saulheim, des Feuerwehrgebäudes in Wörrstadt sowie der Grundschule Wörrstadt. Zusammen haben die Anlagen eine Leistung von 120 kWp und produzieren jährlich etwa 117.000 kWh Strom.

Ferner ist der ESW mit 50.000 Euro an der SOLIX ENERGIE aus Bürgerhand Rheinhessen e.G. beteiligt.

Nähwärmeversorgung

Gemeinsam mit einem Partner betreibt der ESW derzeit drei Blockheizkraftwerke (BHKW). Das BHKW der Verbandsgemeindeverwaltung versorgt neben dem Hauptgebäude auch das neue Technische Rathaus sowie die angrenzende DRK Rettungswache mit Strom und Wärme. Damit die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Schornsheim nicht im Dunkeln sitzen oder im Winter frieren müssen, wurde in der Grundschule ebenfalls ein BHKW errichtet. Das neueste BHKW versorgt die Wiesbachtalhalle in Armsheim mit Strom und Wärme. Weitere BHKW und der Betrieb von Nahwärmenetzen, insbesondere mit sogenannter Kalter Nahwärme, sind in Planung.

Im Jahr 2021 ist der ESW Gesellschafter der Energie-Dienstleistungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe mbH aus Nieder-Olm geworden, die u.a. als Betriebsführerin der BHKW fungiert.

Strom- und Gasnetze

Gemeinsam mit der EWR AG Worms wurde die Stromnetzgesellschaft Wörrstadt (ESW-Anteil 50 Prozent) sowie mit der RWE AG Essen (heute Westenergie AG) die Gasnetzgesellschaft Wörrstadt (ESW-Anteil 51 Prozent) gegründet. In diesen beiden Gesellschaften werden das Eigentum der gesamten Strom- und Gasnetze der Verbandsgemeinde verwaltet und die Entscheidungen hinsichtlich künftiger Investitionen getroffen. Die Gewinnausschüttungen betrugen seit Gründung der Gesellschaften bei der Stromnetzgesellschaft insgesamt 1,63 Millionen Euro sowie bei der Gasnetzgesellschaft 3,865 Millionen Euro.

Das neueste große Projekt ist die Erschließung der Gemeinde Spiesheim mit Erdgas, verbunden mit der Erdverkabelung des Stromnetzes und der Verlegung von Glasfaserleitungen für ein schnelles Internet.

Straßenbeleuchtung

Der ESW hat die Durchführung der Aufgabe der Straßenbeleuchtung von allen Trägergemeinden übernommen. Bis Ende 2019 wurden alle 3000 Straßenleuchten mit modernen LED-Leuchtköpfen umgerüstet. Durch ein neues Beleuchtungskonzept mit einheitlichen Leuchten und Anpassung der Nachtabsenkung in allen Ortsgemeinden konnte eine Strom- und CO2-Einsparung von etwa 85 Prozent bei gleichzeitig reduzierter Lichtverschmutzung und erhöhter Insektenfreundlichkeit erreicht werden.

FAKTEN

Der Energie- und Servicebetrieb Wörrstadt (ESW) engagiert sich seit 2012 erfolgreich für wirtschaftliche, sichere, umweltschonende und zukunftsweisende Energiedienstleistungen.

Träger sind die Ortsgemeinden Armsheim, Ensheim, Gabsheim, Gau-Weinheim, Partenheim, Saulheim, Schornsheim, Spiesheim, Sulzheim, Udenheim, Vendersheim und
Wallertheim sowie die Verbandsgemeinde Wörrstadt.

Zu den Aufgaben des ESW gehören die Verwaltung der eigenen Strom- und Gasnetze, die Straßenbeleuchtung der Träger, Beschaffung und Pflege von Ausgleichsflächen, Nahwärmeversorgung, Energiebeschaffung und Dienstleistungen rund um das Thema Erneuerbare Energien (eigenes Windrad und PV-Anlagen, E-Ladestationen, u. ä.).

Ziel der Gründung war es, Maßnahmen auf dem Energiesektor zu bündeln, neue Einnahmen zu generieren und bei der seinerzeitigen Neuvergabe der Strom- und Gaskonzessionen gemeinsam stärker agieren zu können.

Der kommunale Konzern gehört allen beteiligten Ortsgemeinden und der Verbandsgemeinde. Das erwirtschaftete Vermögen wird nach Tilgung der Darlehen zum Nutzen und Wohle der Trägergemeinden eingesetzt.

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