Interview mit Bürgermeister Walter Wagner

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VG Wonnegau: Die Zukunft fest im Blick

Foto: Thaut Images - stock.adobe

Hochwasser- und Starkregenschutz sind aktuell in aller Munde. Was die Verbandsgemeinde Wonnegau hier tut und wie man künftig Neubaugebiete umweltverträglich entstehen lassen möchte, darüber haben wir mit VG-Bürgermeister Walter Wagner gesprochen.Wie gut sind die Menschen der VG Wonnegau gegen Hochwasser geschützt?Die Verbandsgemeinde hat zusammen mit den Ortsgemeinden in den vergangenen Jahren viel Geld in den Bau von Regenrückhaltebecken und Retentionsräumen gesteckt und wird das auch weiterhin tun. Wir entwickeln bereits seit drei Jahren ein Hochwasserschutzkonzept, das in Zusammenarbeit mit der Bürgerschaft und örtlichen Einrichtungen und Organisationen entsteht. Die Corona-Pandemie hat hier leider zu Verzögerungen geführt. Einiges ist aber bereits umgesetzt. Fest steht: Je weniger Wasser in den Orten ankommt, desto besser. Es sind aber nicht nur die großen Projekte, es gibt auch kleine Maßnahmen, die große Wirkung zeigen. 

Welche sind das?

In den Ortslagen ist es besonders wichtig, dass das Wasser gut abfließen kann. Gehölze an den Gräben und Bächen werden regelmäßig zurückgeschnitten, damit abknickende Äste nicht den Ablauf verhindern. Bei einer Brücke in Westhofen wurden zum Beispiel Löcher in die Schutzmauer gebohrt, um dort den Wasserabfluss zu ermöglichen.
 

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Gibt es noch weitere?

In Bermersheim ist die Verrohrung eines Grabens unter der Straße so verändert worden, dass nun auch große Wassermengen besser abfließen können. Die Bäche und Gräbern erhalten durch eine Veränderung des Bettes mehr Aufnahmevolumens. An einem Grabeneinlauf in eine Verrohrung wurde der Rechen umgebaut. So können nun Blätter und Äste nicht mehr so leicht den Einlauf versperren. Genauso wichtig ist es aber auch, dass Gullys in den Straßen nicht durch Laub und Schmutz verstopft sind. Hier würde es mich freuen, wenn die Bürgerinnen und Bürger uns bei der Unterhaltung unterstützen.

Funktioniert das?

An viele Stellen ja. Aber generell ist es notwendig, das Bewusstsein der Menschen zu schärfen, was die Belange der Umwelt angeht. Auch wenn in der Verbandsgemeinde schon ein Anfang gemacht ist, denken wir aktuell darüber nach, wie wir bei Bebauungsplänen für Baugebiete im Sinne der Natur regulierend eingreifen können.

Welche Möglichkeiten gibt es hier?

Über den Bebauungsplan sind nicht nur Regularien wie das Verbot von Kies und Schotter in den Gärten möglich. Viel wichtiger sind Bestimmungen, die fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl oder Gas nicht mehr zulassen. Es könnte eine Pflicht zur Installation von Fotovoltaikanlagen auf jedem Dach geben. Denkbar wäre auch ein kaltes Nahwärmenetz. Hierzu benötigen wir Partner. Ideen gibt es aktuell einige. Bis zur tatsächlichen Anwendung wird es aber noch einige Zeit dauern. Das Interview führte Conny Haas

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