Passende Hilfe, damit Erkrankte im eigenen Zuhause bleiben können

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Alleine leben mit Demenz

Ein funktionierendes soziales Netzwerk ist wichtig. Foto: David Hecker/dpa

Zu Hause ist es am schönsten – so sehen es viele ältere Menschen. Doch mit dem Alter wächst das Risiko, an Demenz zu erkranken. Manche Betroffene verschweigen erste Anzeichen – aus Angst, in ein Heim zu müssen. Doch unter Umständen können auch Erkrankte vorerst in den vertrauten Wänden bleiben. Erste Voraussetzung ist zu akzeptieren, dass man Hilfe braucht. Ansprechpartner für jemanden, der bei sich eine beginnende Demenz vermutet, sind Angehörige und der Hausarzt.

Ist die Demenz diagnostiziert, stellt sich die Frage, ob der Betroffene weiterhin allein leben kann. Muss jemand gegen seinen erklärten Willen die vertraute Umgebung verlassen und in ein Heim ziehen, kann das den Zustand verschlechtern. Andererseits sind Sorgen, dass der Betroffene sich und andere gefährden könnte, durchaus berechtigt. Wie lässt sich dieser Konflikt lösen?

Grundlegend für ein weiteres Alleinleben einer dementen Person ist in aller Regel ein gutes soziales Netzwerk. Jemand muss im Hintergrund die Fäden in der Hand halten. Ein ambulanter Pflegedienst etwa übernimmt die Medikamentengabe, eine Hilfe kümmert sich um Tätigkeiten im Haushalt, das Mittagessen liefert „Essen auf Rädern“, Ehrenamtliche organisieren etwa Museumsbesuche. Auch Nachbarn kann man einbeziehen und in vielen Kirchengemeinden gibt es Ehrenamtliche, die Besuche machen. Meist koordinieren die Kinder oder andere Angehörige das Netzwerk. Und wenn die fehlen? Dann sind es oft die ambulanten Pflegedienste, die für einen erkrankten Menschen Hilfe organisieren. Doch auch bei bester Organisation ist eine 24-Stunden-Betreuung nicht möglich. Darum braucht der Demenzkranke einen Hausnotruf. Angehörige oder der ambulante Pflegedienst sollten zudem regelmäßig mögliche Gefahrenquellen in der Wohnung ausloten.

Betroffene selbst sollten möglichst offen mit ihrer Krankheit umgehen. Generell sollte das Umfeld einer an Demenz erkrankten Person nur an den Stellen zur Seite stehen, wo Hilfe nötig ist. Ist jemand noch mobil, hat aber Schwierigkeiten bei der Orientierung, muss man ihm zum Beispiel nicht gleich das Einkaufen abnehmen. Besser ist es, eine Begleitung zu organisieren.

Doch das Alleinleben mit Demenz hat auch Grenzen. Etwa dann, wenn die Krankheit schon weit fortgeschritten ist und die Person für sich oder andere zur Gefahr wird. Eine allgemeine Aussage darüber, wann ein Mensch mit Demenz nicht mehr alleine leben kann, kann aber niemand treffen. dpa

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